Ich bleibe dort, wo meine Füße stehn....

„Was für ein unnützer Tag, und wie frustrierend“, sagt mein Kopf. Meine Gedanken rasen. Immer wieder spiele ich die Situation am Berg in meinem Kopf durch: Wie wir oben angekommen sind. Die Sonne scheint, es ist angenehm und nicht überfüllt. Es ist der Geburtstag meiner Tochter. Sie hat sich gewünscht, mit dem Sessellift auf das Hirscheck zu fahren und entspannt hinunterzuwandern – wie wir es schon so oft in den letzten Jahren gemacht haben. Doch schon bei der Alm spüre ich, wie sich Nervosität in mir breitmacht. Finden wir den richtigen Weg? Wo sind wir letztes Jahr entlanggelaufen? Passt alles, ist es nicht zu heiß? Ich habe die Route zig Mal mit Komoot geplant, und jedes Mal kam eine leicht andere Strecke heraus – und trotzdem schien es irgendwie der gleiche Weg zu sein. Mit jedem Schritt wurde ich unruhiger, aber ich wollte meiner Tochter nicht die Freude an ihrer Geburtstagswanderung nehmen. Wir starteten los, und schon nach kurzer Zeit bemerkte ich, wie mir schwindelig wurde. Die Übelkeit kroch langsam hoch, doch ich setzte einen Fuß vor den anderen. Ich wollte nicht ... Meine Angst wurde immer lauter, sie triumphierte in meinem Kopf. Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen, während ich gleichzeitig die freudigen Schritte meiner Tochter vor mir wahrnahm. Sie ging so unbeschwert voraus, voller Freude über den Tag. Ich hingegen war am Ende meiner Kräfte. Meine Panik hatte die Oberhand gewonnen, sie feierte ihren Sieg. Nach nicht einmal 500 Metern, wenn überhaupt, musste ich abbrechen und zurück zur Bahn gehen. Am Ende des Tages fuhren wir an den See, mieteten ein Tretboot und genossen das kühle Wasser. Es war schön – und doch fühlte sich der Tag wie ein Sieg für die Angst und eine Niederlage für meine Freiheit an.

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